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Kitas immer wieder im Notbetrieb ….

ASB fordert einheitliche Linie bei Erstattung der Eltern-Beiträge

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) betreibt in Sachsen 64 Kindertageseinrichtungen. Aufgrund des Infektionsgeschehens unter den Kindern und dem Personal sind die Einrichtungen immer wieder gezwungen auf den Notbetrieb umzustellen. Die Wohlfahrtsorganisation fordert vom Freistaat eine einheitliche Linie bei der Erstattung der Beiträge für betroffene Familien.

Die Situation ist für alle ermüdend: Vielerorts in Sachsen müssen KITAs immer wieder in den Notbetrieb wechseln. Bildnachweis: Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Torgau

Dresden, 15. Dezember 2021 – In den sächsischen KITAs des ASB ist aktuell viel Bewegung : Immer wieder sind die Einrichtungen gezwungen vom eingeschränkten Regelbetrieb auf den Notbetrieb umzustellen. Grund sind Personalengpässe aufgrund von Krankheit oder Quarantänen der Erzieher*innen. „Trotz sehr umfangreicher Hygienemaßnahmen sind viele der 600 Fachkräfte direkt oder indirekt vom Infektionsgeschehen betroffen“, weiß KITA-Fachberaterin Doreen Hellwig vom ASB Landesverband Sachsen e.V. Indirekt betroffen, beispielweise aufgrund familiärer Quarantänen der eigenen betreungsbedürftigfigen Kinder oder sofortiger Freistellung schwangerer Mitarbeiterinnen aufgrund der pandemischen Lage etc. Die ohnehin angespannte Personalsituation hat sich in den letzten Wochen auch dadurch weiter verschlechtert: „Unsere KITAs implodieren, die verbleibenden Mitarbeitenden arbeiten an ihrer Belastungsgrenze. Wenn die Hälfte des Personals nicht da ist, können sie den Betrieb kaum aufrechterhalten.“

Das erfordert auch viel Flexibilität von Familien: Betroffene Eltern sind angespannt - nicht nur wegen der Doppelbelastung. Seit Wochen jonglieren sie zwischen Job und Kinderbetreuung und zahlen darüber hinaus die Beiträge für eine eingeschränkte oder ausfallende Kinderbetreuung. „Wir fordern vom Freistaat eine klare Linie bei der Rückerstattung gezahlter Beiträge und damit die finanzielle Entlastung der Familien, unabhängig vom Standort“, so Alexander Penther, ASB Landesgeschäftsführer.


Zwar sollen Eltern Schließtage durch zusätzliche „Kind-krank-Tage“ kompensieren können, doch bezieht sich dies lediglich auf deren Lohnfortzahlung. So gibt es aktuell sachsenweit keine einheitliche Finanzierungsrichtlinie zur Erstattung der Kita-Gebühren für Einrichtungen in freier Trägerschaft, zu der auch die 64 Einrichtungen der 14 sächsischen ASB-Regional-, Kreis- und Ortsverbände zählen. „Wir können den Unmut der Eltern verstehen und fordern auch für die Zukunft eine einheitliche Regelung“, sagt Penther.

Besonders betroffen sind die ASB-Einrichtungen im Landkreis Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge. Von den 15 KITAS (inklusive zweier Horte), die dem ASB-Neustadt angegliedert sind, befinden sich die Hälfte im Notbetrieb oder mussten komplett schließen. Zudem sind einzelne Gruppen von einer Schließung betroffen. Beim ASB in Pirna/ Königstein sind von elf Einrichtungen sechs von Quarantänen und Notbetreuung betroffen.

Über den ASB in Sachsen: Wir helfen hier und jetzt! Der ASB ist als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation politisch und konfessionell ungebunden. Wir helfen allen Menschen, die unsere Unterstützung benötigen, schnell und ohne Umwege – unabhängig von ihrer politischen, ethnischen, nationalen und religiösen Zugehörigkeit. Mehr als 1,3 Millionen Menschen bundesweit unterstützen den gemeinnützigen Verein durch ihre Mitgliedschaft, davon 70.000 allein in Sachsen. Im Arbeiter-Samariter-Bund in Sachsen sind rund 6.000 Beschäftigte in den Bereichen Altenhilfe, Kinder,- Jugend- und Familienhilfe, Kindertagesbetreuung, Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst tätig. Die Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) und die sächsischen Orts-, Kreis- und Regionalverbände bieten zudem viele Möglichkeiten für soziales freiwilliges und ehrenamtliches Engagement an. Der Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Sachsen e.V. unterstützt die sächsischen Orts-, Kreis- und Regionalverbänden des ASB in ihrer Leistungsfähigkeit.


Über Kindertageseinrichtungen beim ASB in Sachsen: In inzwischen 64 Kindertageseinrichtungen der 14 sächsischen ASB Regional-, Kreis- und Ortsverbände sowie 17 ASB Gesellschaften werden 6.100 Kinder ganztags betreut und gefördert. Davon sind 11 Einrichtungen reine Horteinrichtungen, 64 sind Kindertageseinrichtungen für Kinder bis zu 10 Jahren in verschiedenen Kombinationen. Die Verteilung der Einrichtungen in Sachsen gestaltet sich heterogen: die überwiegende Anzahl der ASB Kitas befindet sich in Trägerschaft der Verbände in Neustadt/Sachsen, Dresden,Görlitz/Zittau sowie Königstein/Pirna. Andere Verbände wie Torgau/Oschatz, Riesa, Zwickau, Leipzig sowie Vogtland und Bautzen betreiben einige wenige Einrichtungen.